Vom Ansprüche nach unten schrauben…

Hallo ihr Lieben,

letztens unter der Dusche im Hostel in Yodgjakarta wurde es mir mal wieder bewusst: Die letzten vier Monate haben uns gelehrt, dass man mit ganz kleinen Ansprüchen hier in Asien ziemlich weit kommt. 🙂 Ich beschwerte mich, dass das Wasser auch schonmal wärmer gewesen sei. Da kam aus der Duschkabine neben mir nur „Hauptsache wir haben Wasser“… So kann’s gehen. Vier Monate in mehr oder weniger Entwicklungsländern unterwegs und Wasser wird so kostbar 😉 Und nicht nur Wasser in der Dusche zählt seit dem 2. September 2013 zu den kleinen Freuden im Leben, sondern so viele andere Dinge auch:
So sind wir froh, wenn die Kakerlaken in den Kuechen/Badezimmern/Fluren der Hostels, in denen wir schlafen, zwar dort auf den Böden liegen, allerdings schon tot sind.

Ein kleines Loch im Boden und dazu ein gefüller Wassereimer sind ausreichende Toiletten geworden. Einfach drüberhocken und mit der Schöpfkelle alles weg“spülen“ danach. Geht alles 🙂 Toilettenpapier ist ein anderes Luxusgut geworden. Die ersten drei Monate hatten wir beide immer einen Notfallbestand von Taschentüchern in der Tasche, just in case. Das Problem haben wir seit Singapur nun allerdings auch nicht mehr. Schön 🙂

Ein Bett (oder besser zwei) in einem halbwegs dunklen Raum reicht absolut zum Schlafen. Und so reichen auch halbwegs saubere Teller um das Essen hier zu geniessen…

Aprospos Essen. Da kann ich von einem ganz persönlichen Anspruchrunterschrauben-Akt erzählen. Eigentlich schon seitdem wir in Malaysia angekommen sind, aber ganz verstärkt hier in Indonesien, habe ich es als Vegetarierin kulinarisch gesehen sehr schwer! Vegetarismus hat es leider noch nicht bis hierher geschafft und so wurde ich mehrmals direkt ausgelacht, wenn ich mal wieder gebratene Nudeln ohne Fleisch, Meeresfrüchte und Fisch bestellte. Die krasseste Situation war im Zug von Jakarta nach Yodgjakarta (8 Stunden). Zum Abendessen wollte ich mir in Bordrestaurant etwas bestellen. Rebecca fand schnell eine Lasagne, aber vegetarisches Essen gab es nich auf der Karte. Noch nicht mal einfach nur gekochten Reis ohne alles gab es!!! Wo sind wir denn?! Nun ja, mehr runterschrauben meiner Essensansprüche ging dann wirklich nicht. Weder Fertigsuppen noch irgendwelche andere Fertigprodukte vom Kiosk neben an waren vollkommen vegetarisch… Umso froher war ich als wir auf den Gili Inseln angekommen waren und wir wieder leckere, vegetarische Gerichte auf den Speisekarten gefunden haben!!!

Und zum Schluss den Anspruch, den wir zu allererst über Bord geschmissen haben: Immer frischgewaschene und vollkommen saubere Klamotten zu tragen 🙂 So geht’s natürlich morgens viel leichter und schneller 😉 Ich könnte mir vorstellen, dass sich das allerdings nochmal ändern wird sobald wir in Australien sind. Schließlich sind wir da ja dann wieder in der Zivilisation, wo man sich entsprechend kleidet. Wir werden sehen 🙂

Diesen Eintrag sollt ihr keineswegs als Beschwerde verstehen, vielmehr soll er nur als kleiner Einblick in unsere Alltagsfreuden hier am anderen Ende der Welt dienen. Wir schätzen die kleinen Dinge hier sehr und so versetzt uns ein leckeres, wohlgefülltes Frühstücksbüffet mit knusprigem Brot wie hier auf Bali in Ekstase 🙂
Morgen geht’s nach Sydney!
Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch an euch alle. Wir denken an euch 🙂

Ein Gedanke zu „Vom Ansprüche nach unten schrauben…

  1. tamy2302

    oh weia….wenn ihr euch mittlerweile über tote Kakerlaken freut will ich nicht wissen wie schlimm der Prozess gewesen sein muss der dazugeführt hat, dass ihr euch drüber freut! 😀

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